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Börse

Portfolio Strategien

By März 4, 2025März 26th, 2025No Comments

Strategien für dein erstes Investment Portfolio: So gelingt der Einstieg

Das Erstellen eines ersten Investment-Portfolios ist eine Herausforderung. Es geht nicht nur darum, Aktien oder ETFs zu kaufen, sondern eine durchdachte Strategie zu entwickeln, die zu deinen Zielen und deiner Risikobereitschaft passt. Hier zeige ich, wie du dein erstes Portfolio strukturieren kannst, worauf du bei ETFs achten solltest und welche konkreten Beispiele dir den Einstieg erleichtern.

Strategien für dein erstes Investment-Portfolio: So gelingt der Einstieg

Das Erstellen eines ersten Investment-Portfolios ist eine Herausforderung. Es geht nicht nur darum, Aktien oder ETFs zu kaufen, sondern eine durchdachte Strategie zu entwickeln, die zu deinen Zielen und deiner Risikobereitschaft passt. Hier zeige ich, wie du dein erstes Portfolio strukturieren kannst, worauf du bei ETFs achten solltest und welche konkreten Beispiele dir den Einstieg erleichtern.

Ein großer Vorteil von ETFs ist ihre Einfachheit: Du musst sie nur einmal sorgfältig auswählen und kannst sie danach ganz entspannt über einen Sparplan laufen lassen. So profitierst du langfristig vom Durchschnittskosteneffekt und musst dich nicht ständig um dein Portfolio kümmern. Einzelaktien hingegen erfordern mehr Zeit, Wissen und aktives Management – sie bieten zwar theoretisch höhere Renditechancen, bringen aber auch deutlich mehr Risiko mit sich. Viele Anleger überschätzen sich dabei, treffen emotionale Entscheidungen oder kaufen zu falschen Zeitpunkten. Studien zeigen, dass ein Großteil der Privatanleger mit aktivem Stock Picking am Ende schlechter abschneidet als mit einem simplen ETF-Portfolio. Deshalb fahren besonders Einsteiger mit einem ETF-Sparplan oft besser – weniger Stress, weniger Fehler, mehr Ruhe und am Ende oft sogar mehr Rendite.

🔟 Worauf du bei ETFs achten solltest

1. Kostenquote (TER)

Die Total Expense Ratio (TER) gibt an, wie viel Prozent des Fondsvermögens jährlich für Verwaltungsgebühren abgezogen werden. Eine TER von unter 0,5 % gilt als günstig.

2. Fondsvolumen

Ein ETF sollte ein Mindestfondsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro haben. Ein höheres Volumen sorgt für Stabilität, geringere Handelskosten und senkt das Risiko einer Fondsauflösung.

3. Replikationsmethode

– Physisch replizierend: Der ETF kauft die Aktien im Index direkt – transparent, einfach verständlich und ideal für Einsteiger.

– Synthetisch replizierend: Der ETF bildet den Index über Derivate ab – oft etwas günstiger, aber mit Kontrahentenrisiko.

👉 Für Einsteiger sind physisch replizierende ETFs empfehlenswert.

4. Auflagedatum und Performance

Achte darauf, wie lange der ETF schon besteht. ETFs mit einer Historie von mehreren Jahren gelten als etabliert. Vergleiche auch die bisherige Wertentwicklung, um ein Gefühl für die Stabilität und Performance im Zeitverlauf zu bekommen.

5. Domizil des Fonds

ETFs mit Sitz in der EU (z. B. Irland oder Luxemburg) sind steuerlich oft vorteilhaft, da sie Quellensteuern automatisch anrechnen und sich positiv auf die Nettorendite auswirken können.

6. Ausschüttend oder thesaurierend

– Ausschüttend (DIST): Erträge werden regelmäßig ausgezahlt – ideal, wenn du monatlichen Cashflow möchtest. Besonders sinnvoll, solange du deinen jährlichen Steuerfreibetrag von 1.000 € (Ledige) noch nicht ausgeschöpft hast.

– Thesaurierend (ACC): Erträge werden automatisch wiederangelegt – ideal für langfristigen Vermögensaufbau durch Zinseszins.

7. Regionale Abdeckung

Überlege, ob du in Industrieländer (z. B. MSCI World), Schwellenländer (MSCI Emerging Markets) oder beides (FTSE All-World) investieren möchtest. So streust du dein Risiko über verschiedene Weltregionen.

8. Diversifikation & Anzahl der enthaltenen Unternehmen

Ein guter ETF sollte möglichst breit gestreut sein (>1000 Unternehmen) – über viele Länder, Branchen und Unternehmen. So wird das Risiko einzelner Krisen oder Ausfälle deutlich reduziert.

Beispiel: Globale ETFs wie der FTSE All-World investieren in über 4.000 Unternehmen weltweit und enthalten unterschiedliche Sektoren von Technologie bis Gesundheitswesen.

9. Sektorgewichtung

Schau dir an, wie der ETF auf Branchen verteilt ist. Besonders beim MSCI World ist die Gewichtung stark Tech-lastig, da Unternehmen wie Apple, Microsoft und Amazon allein schon über 20 % des Index ausmachen. Das bringt Chancen – aber auch gewisse Risiken durch Sektorabhängigkeit

10. Branchen-ETFs – gezielt, aber riskant

Branchen-ETFs (z. B. nur Technologie, Gesundheit oder erneuerbare Energien) ermöglichen es dir, gezielt auf einzelne Sektoren zu setzen. Das kann in Boomphasen sehr lukrativ sein – birgt aber auch deutlich höhere Risiken. Einzelne Branchen unterliegen oft stärkeren Schwankungen und sind stark von politischen, regulatorischen oder konjunkturellen Entwicklungen abhängig. Branchen ETF´s werden meist erst während einer Boom Phase aufgesetzt. Hier besteht die Gefahr, dass du zu hoch einsteigst.

👉 Für Einsteiger ist es besser, mit breit gestreuten Welt-ETFs zu starten und spezialisierte Branchen-ETFs erst später gezielt dazuzunehmen – wenn du weißt, was du tust.

🧠 Merke:

Mit 3 bis 5 ETFs kannst du dir ein solides, global diversifiziertes Portfolio aufbauen – ohne unnötige Komplexität. Weniger ist oft mehr.

1. 70/30-Variante – Industrieländer + Schwellenländer

Du kombinierst zwei ETFs:

– 70 % Welt-ETF mit Fokus auf Industrieländer

– 30 % Schwellenländer-ETF für zusätzliches Wachstumspotenzial (z. B. China, Indien, Brasilien)

Eine bewährte Kombination, die Stabilität und Wachstum vereint – mit etwas mehr Risiko durch die Emerging Markets.

2. 100 %-Variante – Alles in einem ETF

Ein globaler ETF, der Industrie- und Schwellenländer kombiniert, deckt über 4.000 Unternehmen weltweit ab. Einfach, effizient und breit gestreut – ideal für alle, die ohne Aufwand langfristig investieren wollen.

3. Welt – Europa – Small Caps

Diese Variante gleicht die starke USA-Lastigkeit des MSCI World gezielt aus:

– Welt-ETF als Basis (z. B. 70 %)

– Europa-ETF (z. B. 20 %), um europäische Unternehmen stärker zu gewichten

– Small Cap-ETF (z. B. 10 %) für zusätzliche Dynamik durch kleinere Unternehmen mit höherem Wachstumspotenzial

Diese Aufteilung sorgt für eine gute Balance und stärkt die Diversifikation über verschiedene Größenklassen und Regionen.

Ausschüttend oder thesaurierend?

– Ausschüttend: Wenn du Dividenden regelmäßig erhalten und z. B. deinen Steuerfreibetrag nutzen willst

– Thesaurierend: Wenn du die Erträge automatisch reinvestieren und den Zinseszins voll ausnutzen möchtest

Dein Aktienanteil im Portfolio: Wie du startest

🧠 Langsam an Aktien herantasten – so findest du deine ersten Investments

Neben ETFs kannst du Schritt für Schritt auch in einzelne Aktien investieren – aber ohne Druck. Wichtig ist, dass du dir ein Gefühl für Unternehmen entwickelst, bevor du direkt loslegst.

Der einfachste Weg: Schau dich im Alltag um. Welche Marken nutzt du regelmäßig?

Deine Getränke, Lebensmittel, Kleidung, Auto, Zahnpasta, Technik, Smartphone, Fahrrad, Software?

👉 Wenn du von einem Produkt überzeugt bist, schau, welches Unternehmen dahintersteckt – und ob es börsennotiert ist.

Sobald du ein Unternehmen gefunden hast, das dich interessiert:

•Lies ein paar News oder Artikel dazu

•Schau dir den Kursverlauf der letzten Jahre an

•Beobachte, wie das Unternehmen sich entwickelt

•Schau, ob du das Geschäftsmodell verstehst

•Und ob du dir vorstellen kannst, diese Aktie langfristig zu halten

Wenn du dich sicher fühlst:

➡️ Kaufe eine einzige Aktie oder einen kleinen Betrag – im Verhältnis zu deinem ETF-Portfolio. So kannst du ohne großen Druck erleben, wie es sich anfühlt, eine Aktie zu besitzen.

Und wenn du merkst, dass dir das Spaß macht:

– Lies weiter

– Schau Videos, Interviews, Quartalsberichte

– Sammle Wissen und entwickle dein eigenes Urteil

Dann kannst du mittelfristig deine Top 3 Lieblingsaktien ins Depot legen – als Ergänzung zu deinem ETF-Fundament.

So wächst du Schritt für Schritt in die Welt der Aktien rein – ohne Überforderung, aber mit echtem Lerneffekt.

🧩 Wenn du deine Top 3 gefunden hast – starte deine Strategie

Wenn du deine ersten Aktien gekauft hast und ein Gefühl dafür bekommst, wie sich das anfühlt, ist der nächste Schritt: Reflektieren.

Frag dich ganz ehrlich:

– Warum habe ich genau diese Aktien ausgewählt?

– Haben sie etwas gemeinsam?

– Sind es eher stabile Dividendenzahler oder dynamische Wachstumsunternehmen?

– Will ich mich vielleicht auf einen bestimmten Sektor konzentrieren – oder lieber breit gestreut bleiben?

👉 Jetzt ist der richtige Moment, dir eine persönliche Strategie zu überlegen:

Willst du langfristig lieber sichere Dividendenwerte, spannende Wachstumsaktien – oder eine Kombination?

Und ganz wichtig: Behalte den großen Rahmen im Blick.

Ein solider ETF-Anteil sollte weiterhin die Basis deines Depots bilden – das ist dein Core. Die einzelnen Aktien sind dein Satellite, also die gezielte Ergänzung, mit der du dich einbringen und aktiv gestalten kannst.

Diese sogenannte Core-Satellite-Strategie hilft dir, Risiken zu streuen, aber trotzdem selbstständig Akzente zu setzen – Schritt für Schritt, ohne dich zu verzetteln.

So bleibst du breit aufgestellt, aber persönlich investiert. Und genau das ist der Schlüssel für langfristigen Erfolg.

Und keine Sorge – du brauchst keine 100 Aktien, um gut aufgestellt zu sein.

Wenn du irgendwann mehr Erfahrung hast und aktiv investieren willst, reichen 20–30 sorgfältig ausgewählte Aktien völlig aus, um breit genug diversifiziert zu sein.

Wichtig ist: Verstehen, was du kaufst – und warum.

Keine Anlageberatung siehe Disclaimer!

 

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